Die Initiative Geschichte & Widerstand im Gespräch mit Marcel Braumann über die Geschichte der sorbischen Gesellschaft, ihre aktuellen Herausforderungen und was Rojava für sie bedeutet. Marcel Braumann arbeitet beim sorbischen Dachverband Domowina als Pressesprecher und pflegt persönliche Kontakte zur kurdischen Gesellschaft in Deutschland.
Was bedeutet, es sorbisch zu sein?
Sorbisch zu sein bedeutet, eine gemeinsame Sprache zu haben, die natürlich das Denken prägt und bildet. In jeder Sprache steckt ein eigenes soziales Empfindungs- und Denksystem. Das sieht man schon daran, für was eine Sprache viele und für was wenige Worte hat. Die sorbische Gesellschaft zum Beispiel ist traditionell eine eher bäuerliche, dörfliche und naturverbundene Gesellschaft gewesen, daher gibt es viele Begriffe aus dem Bereich der Natur und eher wenige aus Bereichen wie Industrie oder Technik. Generell geht es viel um das soziale Miteinander, also wer was tut, sagt, denkt und fühlt und mit wem und warum. Gegensätzlich dazu ist die deutsche Sprache. Die Deutschen lieben es, Begriffe aneinanderzureihen und irgendwelche abstrakten Wörter zu bilden. Es entstehen immer mehr Sprachgebilde, in denen der Gedanke nicht mehr erkennbar ist. Darin drückt sich beispielsweise die zunehmende Bürokratisierung der Gesellschaft aus.
Diese Welt des Denkens und Empfindens prägt auch Menschen, die diese Sprache aus historischen Gründen vielleicht nicht mehr oder nicht wieder sprechen, die aber trotzdem an dieser Welt und Gesellschaft teilhaben.
Neben der Sprache, welche Bedeutung haben kulturelle Bräuche und Feste für das eigene Verständnis, sorbisch zu sein? Kannst du uns einige nennen?
Im Grunde ist es wie mit dem kurdischen Newroz-Fest, denke ich. Als Gesellschaft brauchst du Rituale, bei denen alle zusammenkommen, unabhängig von der Szene und Altersgruppe. Es geht darum, sich zu sehen, ins Gespräch zu kommen, sich in diesem Moment als eine Community zu fühlen, die sich eben nicht über einen gemeinsamen Staat definiert. Die sorbische Gemeinschaft konstituiert sich nur über das gegenseitige Fühlen. Dieses herzustellen ist der Hauptsinn der Rituale und Feste.
Ein wichtiges Datum ist die Vogelhochzeit am 25. Januar. Am Vorabend stellen Kinder ihre Teller raus und bekommen Süßigkeiten von den Vögeln, als Dankeschön, dass sie diese über den Winter hinweg gefüttert haben. In Kitas spielen die Kinder in Tracht Vogelhochzeit, und das sorbische Nationalensemble hat Aufführungen in der Ober- und Niederlausitz, für die Erwachsenen als Abendvogelhochzeit, gerne auch mit anschließendem Tanz. Eine allein schon zahlenmäßig und von der überregionalen Resonanz her ganz große Nummer ist das Osterreiten bei den katholischen Sorben. Da sind außerhalb von Pandemie-Zeiten bis zu 2.000 Männer zu Pferd unterwegs, wobei in Vorbereitung und Ablauf die ganze Familie und Nachbarschaft mit eingespannt ist. Wichtig sind in der ganzen sorbischen Lausitz auch die Erntebräuche. Die Kultur der Sorben ist sehr stark am Jahresablauf der Natur orientiert bzw. daran ausgerichtet. Im Jahreskreis haben wir ständig irgendwelche Feste und bei uns wird eigentlich das ganze Jahr gefeiert. Es wird auch verschiedener wichtiger Persönlichkeiten der sorbischen Geschichte gedacht, aber das hat nicht so einen großen Stellenwert wie z. B. der 25. Januar oder der 8. Mai als Tag der Befreiung. Einen eigenen Staatsgründungstag oder so etwas gibt es ja sowieso nicht. Aus meiner Sicht: Besser so!
Von unserem Geschichtsverständnis her gehen wir davon aus, dass es vor dem Patriarchat das Matriarchat gegeben hat. Trifft das auch auf das sorbische Verständnis von Gesellschaft zu?
Die historischen Rekonstruktionen der altslawischen und damit frühsorbischen Geschichte zeigen eine Welt der völligen Gleichberechtigung der Geschlechter. Das lag auch daran, dass diese Gesellschaft eben keine starke institutionelle Prägung hatte. Vielmehr organisierten sich die Menschen lokal in ihrer Siedlung in kollektivem Rahmen. Wobei natürlich niemand sagen kann, dass es 100 % so war, denn wir haben aus dieser Zeit keine schriftlichen Überlieferungen. Aufgeschrieben wurde ja erst ab dem Moment, an dem schon eine patriarchale Ordnung eingetreten war, und das zunächst ausschließlich von anderen über die Sorben, also gewissermaßen aus kolonialistischer Perspektive. Nicht immer herablassend oder böswillig, aber doch mit Blick auf ein fremdes Objekt. Allgemein wird gesagt, dass wir im Sorbischen bis heute Reste dieser matriarchalen Kultur haben. Als Beleg wird die traditionelle Gewaltfreiheit angeführt und dass die wechselseitige Verständigung auf Augenhöhe über die gemeinsame Strategie entscheidet. Für die Beschreibungen dessen, wie das Matriarchat in der sorbischen Gesellschaft ausgesehen haben könnte bzw. teilweise noch aussieht, ist das Bild der »serbska mać« wichtig. Es ist die Mutter als Zentrum der Familie, die einen wichtigen gesellschaftlichen Status innehat(te). Die starke religiöse Bedeutung der Gottesmutter Maria »mać Boža« im Bereich der katholischen Sorben könnte man als metaphysische Transformation deuten. Die matriarchalen Elemente sind so weit unstrittig, aber es würde niemand behaupten, dass es in der Gegenwart noch ein reines Matriarchat gäbe.
In der Geschichtsanalyse der kurdischen Bewegung werden die matriarchalen Strukturen von Gesellschaften auch anhand von Mythologie nachgezeichnet. Was erzählen uns die Mythologie, die Märchen und Sagen über die sorbische Gesellschaft?
In der sorbischen Mythologie finden wir Figuren wie die »Lutki«, die Zwerge, oder »wódny muž«, den Wassermann. Der Wassermann achtet auf die Gewässer. Er ist natürlich auch immer dagegen, dass die Gewässer trockengelegt werden. Es sind mythologische Gestalten, die den Einklang mit der Natur verkörpern. Sie stehen dafür, dass der Mensch sich um das Wasser und den Boden kümmern muss, dass der Mensch die »serbska zemja«, die sorbische Erde, schützen muss, so dass auch die nächsten Generationen auf und von ihr leben können. Es ist ein ganzes Sagengeflecht, in dem die Verbindung zur Natur eine wichtige Rolle spielt. Im Grund steht dieses Geflecht dafür, dass man in einem gewissen Gleichgewicht mit Natur und Mitmenschen leben muss und in keine Richtung übertreiben sollte. Das ist wahrscheinlich bei allen Autochthonen so. Wenn man davon ausgeht, dass man nicht irgendwo auf der Welt gleichwertig wohnen kann, sondern schon seinen präferierten Ort hat, dann muss man sich natürlich darum kümmern, dass dieser in Ordnung bleibt. Es ist wie in den Naturreligionen, man muss sich mit den Geistern arrangieren. Wenn man sie schlecht behandelt, dann schlagen sie zurück. Aber wenn man ordentlich mit ihnen umgeht, dann behandeln sie einen eigentlich gut, das heißt aber nicht, dass alles immer absolut harmonisch ist.
Bei uns gibt es keinen absoluten Bösewicht, der einfach nur böse ist. Diese Mythologie wurde auch vom Christentum nicht beseitigt, sie lebt parallel als Sagenwelt fort. Nicht im Sinne eines weiteren Glaubensbekenntnisses, aber als faszinierende Bilderwelt, die nicht nur Kinder in ihren Bann zieht.
Wir sind u. a. auf die Figur der Mittagsfrau und Krabat gestoßen. Kannst du uns etwas über sie erzählen?
Also die »Připołdnica«, die Mittagsfrau, ist ja eine sehr sympathische Gestalt. Denn sie hat einen sozialen Sinn, nämlich durchzusetzen, dass mittags in der Sommerhitze nicht auf dem Feld gearbeitet wird. Wenn man von ihr beim Arbeiten erwischt wird, muss man so lange reden, bis die Stunde um ist.
Die Gestalt »Krabat« ist wohl die prominenteste. Besonders die Schriftsteller Jurij Brězan und Otfried Preußler haben sie thematisiert. Krabat als historische Figur kam aus Kroatien, war im sächsischen Kriegsdienst tätig, verabschiedete sich daraus und wurde in der Lausitz alt. Dieser Krabat hat sich für die Befreiung der Kleinbauern von den Gutsherren eingesetzt. Das steht in Verbindung mit der Sagengestalt Krabat. Dieser befreite die Müllerburschen von dem »schwarzen Müller«, also von demjenigen, der sie alle unterdrückte.
Insofern ist das Historische mit dem Mythischen verwoben. Beide Gestalten zielen auf die Befreiung der einfachen Leute von autoritären Strukturen ab. Das ist tendenziell die Botschaft in all den Sagen, dass der rechtschaffene, einfache Mensch, der den Herrschenden ausgeliefert ist, aus dieser Situation befreit wird.
Viele der Völker im heutigen Deutschland sind im Laufe der Geschichte assimiliert oder vernichtet worden. Wie kommt es, dass es die Sorben heute noch gibt?
Ja, dass das Sorbische bis zum heutigen Tage überlebt hat, ist historisch extrem ungewöhnlich. Es gab Zeiten, in denen es verboten war, sorbisch zu sprechen, und die Kultur stark durch eine »Germanisierung« angegriffen wurde. Im Feudalismus waren alle Gutsherren im Wesentlichen Deutsche und die untertänige Dorfbevölkerung bestand aus Sorben. Meine persönliche These ist, dass das Überleben der Sorben mit einer gewissen Subversivität zu tun hat. Also einerseits eine Untertänigkeit vorzutäuschen, das Spiel mitzuspielen, um die Angriffe der Oberen zu mindern, und andererseits zugleich subversiv sein Ding zu machen, egal was ansonsten passiert. Das findet man z. B. in der skurrilen Angewohnheit, dass die meisten Sorben zwei Namen haben, einen deutschen Namen für den Ausweis und einen sorbischen für die eigene Community. Ein wichtiger Punkt wird auch gewesen sein, dass die sorbische Gesellschaft keine so starken hierarchischen Strukturen entwickelt hat, so konnte das sorbische Volk durch unkomplizierte Abstimmung untereinander im Alltag gegenüber anderen überleben und relativ viele matriarchale Strukturen bewahren.
Die sorbische Gesellschaft hat sich nie über einen Staat definiert. Wie stand und steht die sorbische Bevölkerung denn zur Frage des Nationalstaats?
Wir hatten und haben keine Ambitionen, einen Staat zu bilden. Es ging anderthalbtausend Jahre auch ohne gut. In dem Moment, in dem eine Gesellschaft ein formalisiertes, institutionalisiertes Ganzes bildet, das sich nicht mehr nur über soziale Rituale informell konstituiert, gerät diese Institution immer in einen zumindest potenziellen Konflikt mit anderen institutionalisierten Gebilden. Insbesondere der Staat hatte historisch leider zu oft die Neigung, sich ausdehnen zu wollen, und dann stößt er an die Grenzen von anderen.
Für die Gründung vieler Nationalstaaten war das »Wiedererwachen der Völker Europas« im 19. Jahrhundert eine entscheidende Zeit. Die multiethnischen Gebilde, wie Österreich-Ungarn, fielen auseinander, und es kam zur Bildung der Nationalstaaten. Mit den Nationalstaaten entstanden die ganzen Probleme der Homogenisierung der Gesellschaften.
Wir Sorben hatten an diesem erwachenden Selbstbewusstsein der Völker als eigene soziale Gruppe Anteil und viele unserer größten historischen »prócowarjo«, was man auch Deutsch »Bemüher« nennen würde, fallen in diese Zeit. Diese haben über das Schreiben von Gedichten, Büchern und Essays wesentlich zum eigenen Verständnis des Sorbischseins beigetragen. Aber dieses Selbstbewusstsein hat sich nicht zu einer Massenbewegung für die Gründung eines eigenen Staates entwickelt.
Der Verein Domowina ist der bis heute lebendige Ausdruck dessen, dass es eigentlich darum ging, sich als sorbische Gesellschaft von der Basis aus zu organisieren. Für sich das Recht in Anspruch zu nehmen, das soziale und kulturelle Leben selbst zu bestimmen. Dazu zählt auch der Bildungsbereich.
Gerade nach dem I. und II. Weltkrieg gab es aber viele Diskussionen und auch Vorstellungen von autonomen sorbischen Gebieten. Ein Vorschlag war es, dass die Lausitz Tschechien zugeschlagen wird. Denn unser Gebiet gehörte bis Mitte des 17. Jahrhunderts sowieso zu Böhmen. Und nach dem II. Weltkrieg gab es ähnliche Diskussionen. Sie waren die Antwort auf den deutschen Faschismus, auf die Absicht des deutschen Faschismus, das Sorbische zu vernichten. Daher hat man sich gefragt, ob es nicht die beste Lösung wäre, sich aus dem Deutschen herauszulösen. Aber auch diese Diskussionen sind nie zu einer Massenbewegung geworden. Heute sind wir der Meinung, in einem »Europa der Regionen« wären Kultur- und Bildungsautonomie am besten zu verwirklichen. Denn all die Fragen und Probleme der Vergangenheit hatten vor allem damit zu tun, dass sich Nationalstaaten tendenziell mit Leuten schwertun, bei denen Staatsangehörigkeit und Nationalität nicht identisch sind. Dass wir keinen eigenen Staat hatten und haben, sehen wir daher als ein Plus.
Du hast schon die Bedeutung des 8. Mai als »Tag der Befreiung« vom Faschismus angesprochen. Wie war die Situation der Sorben in der DDR? Und wie sehen die Sorben die Wende?
Die Situation in der DDR war ambivalent. Aber zunächst mal war das Ende des Krieges eine große Befreiung für die Sorben. Daraus entstand eine starke emotionale Verbundenheit mit der Roten Armee. Lobgesänge auf Stalin, wie wir sie in der sorbischen Literatur nach dem Krieg vereinzelt finden, sind aus heutiger Sicht befremdlich. Aber auch dies muss man im historischen Kontext betrachten. Fakt ist, dass wenn der Faschismus nicht besiegt worden wäre, wenn diese Menschen ihr Leben nicht aufs Spiel gesetzt hätten, um uns zu befreien, es uns heute nicht mehr geben würde. Daher pflegen wir das Gedenken an die gefallenen sowjetischen und polnischen Soldaten sehr intensiv mit einer Erinnerungskultur, die ich sonst nirgendwo in Deutschland so kenne.
In der DDR wollte die SED dann einen deutschen Sozialismus aufbauen und fand es daher teilweise befremdlich, welch starke Rolle die Russen den Sorben nach dem Krieg beim Wiederaufbau der Lausitz zugebilligt hatten. Alle wichtigen sorbischen Institutionen wurden in der DDR gegründet und ein Gutteil des heutigen Organisationsgeflechtes beruht auf dieser Gründungszeit. Es hat auch nie zuvor ein sorbisches Bildungswesen in dem Umfang gegeben wie in der DDR. Gleichzeitig gab es natürlich das Problem mit der Energiepolitik, in der ja massiv auf Braunkohle gesetzt wurde. Da sind viele sorbische Dörfer zerstört worden. Und die DDR war generell eine sehr geschlossene Gesellschaft. Sagen wir mal so, Abweichungen waren ein Problem und dazu zählte auch das Sorbischsprechen außerhalb der Räumlichkeiten der sorbischen Community. Da gab es dann schon so Sprüche wie »hier wird Deutsch gesprochen«, die jetzt langsam aussterben.
Zur Wende kann ich sagen, dass es heute einen relativ großen Konsens der damaligen Akteure gibt, das zeigen auch aktuelle Publikationen, dass die Art und Weise des Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland ein Fehler war. Es wäre wichtig gewesen, auf Dinge wie den Zusammenhalt der Gesellschaft mehr zu achten. Aber das ändert nichts daran, dass auch die Fehler aus DDR-Zeiten aufgearbeitet worden sind. Auch sorbische Wissenschaftler haben sich intensiv mit der Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit oder der SED in den sorbischen Institutionen beschäftigt.
Was sind heute die größten Herausforderungen für die sorbische Gesellschaft?
Die größte Herausforderung ist sicherlich die Entwicklung der Sprache. Das ist weltweit eine Herausforderung. Von den 6.000 Sprachen, die es insgesamt noch gibt, ist die Hälfte stark bedroht. Der Assimilierungsdruck in Bezug auf die Sprache ist gewaltig. Es geht also darum, die eigene Sprache zu pflegen, unabhängig davon, wo man lebt, denn geschätzt lebt bereits ein Drittel der jüngeren Sorben außerhalb der Lausitz. Gleichzeitig stellen wir aber auch fest, dass das Bedürfnis zunimmt, auch sprachlich sein Selbstverständnis zu pflegen. Das trifft nicht nur auf das Sorbische zu, sondern auch auf die Sprachen anderer autochthoner Minderheiten und Sprachgruppen wie z. B. Niederdeutsch. Daher ist das Gebiet der Sprache auch der Schwerpunkt unserer Arbeiten.
Seit 2012 wird in Rojava eine demokratische Selbstverwaltung aufgebaut, die u. a. auch die Probleme des Nationalstaats zu lösen versucht. Welche Bedeutung hat dieser Versuch für euch?
Rojava ist allein von der Selbstverwaltungsstruktur ohne Anspruch auf Staatlichkeit ja schon ein sehr interessanter Versuch. Wie wir neben der Kultur in der Bildung zu mehr Selbstbestimmung kommen (Stichwort zurzeit als Ziel: ein Bund der sorbischen Schulen), ist z. B. ein Thema, bei dem Inspirationen von außen immer hilfreich sind. Im Grunde sind die Sorben und Kurden in Bezug auf ihre Muttersprache, die Aufteilung in unterschiedliche Nationalstaaten bzw. bei uns Bundesländer und die Herausforderung, mit anderen Gesellschaften zusammenzuleben, in einer ähnlichen Situation. So wie die Kurden in Rojava nun ein gemeinsames System mit verschiedenen Kulturen und Ethnien aufbauen, haben wir es ja im Herzen der Lausitz mit Zehntausenden zu tun, die im Zuge des Aufschwungs der Braunkohleindustrie und nach dem Krieg als Flüchtlinge hierhergekommen sind. Mit diesen kann man kein Miteinander organisieren, das sich auf gemeinsamen slawischen Wurzeln gründet, sondern braucht andere gemeinsame Werte. Auch den Lösungsansatz in radikaler Kommunalisierung zu sehen, ist ein spannender Ansatz für die Lausitz, der Menschen hier vor Ort einen größeren Spielraum eröffnen würde. Die Kurden in der Lausitz gehören zu unseren besten Freunden, die auch das Sorbische im öffentlichen Raum unterstützen.